Gunter Tschauder las aus seinem Buch „Der ewige Flüchtling“. Herr Tschauder ist 1945 selbst mit seiner Familie aus Wiesbach (Schlesien) geflüchtet. Durch den Zuzug der Flüchtlinge aus Syrien, wurde er inspiriert, die Geschichte zwei dieser Flüchtlinge niederzuschreiben. Somit findet man seine eigene Flucht, ebenso wie die Flucht dieser zwei syrischen Flüchtlinge in seinem Buch.

Herrn Tschauder ist es wichtig, dass unsere Mitbürger erfahren, was es bedeutet, Flüchtling zu sein, heimatlos, der Willkür ausgeliefert. Seine Liebsten, seine vertraute Umgebung vergessen. Jeden Tag aufs neue Hunger, Kälte, Durst, Übermüdung und immer die tödliche Angst, komme ich rechtzeitig an. Die Unsicherheiten: Wie wird es an einem anderen Ort sein, wie werden die Menschen mich aufnehmen? Ein Satz aus dem Buch plagt jeden Flüchtling: „Die nichtblutenden Wunden schmerzen mehr als die blutenden und halten länger an.“ Wissen wir, dass es auch unter unseren Flüchtlingen Menschen gibt, die nicht mehr schlafen können, die jeden Tag von morgens bis abends Angst haben auch in dem sicheren Ort Großrosseln? Herr Tschauder kennt einige.

Wir sprechen viel von unseren Werten, die die Welt lebbar machen. Dazu gehört ganz bestimmt die Nächstenliebe, dem anderen zu helfen, dem anderen zu zeigen: ich bin für Dich da. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gehören nicht in die Verhaltensnorm eines intelligenten Menschen, wie Herr Tschauder sagt. Daher seine Unterstützung für Flüchtlinge, die weit über das Heute andauert. Einer der im Buch beschriebenen Flüchtlinge war während der Lesung vor Ort. Er beschreibt, dass es drei Arten von Menschen gibt. Die Menschen, die nur das Geld sehen, die Menschen, die Flüchlinge nicht als richtige Menschen betrachten und die Menschen, die Flüchtlinge behandeln, wie ganz normale Menschen und ihnen behilflich sind.

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Foto: Michaela Becker