Bildungsminister Ulrich Commerçon bei der  Landespressekonferenz: „Digitale Bildung gibt es nicht zum Nulltarif.“

Bildungsminister Ulrich Commerçon bei der  Landespressekonferenz: „Digitale Bildung gibt es nicht zum Nulltarif.“

 

  • Das Saarland ist bei der digitalen Bildung auf einem guten Weg, um die aus dem „DigitalPakt Schule“ von Bund und Ländern hervorgehenden Verpflichtungen zu erfüllen.“
  • „Die 60 Millionen vom Bund dürfen keine Einmalleistung sein: Viel zu lange wurden die Kommunen und Schulträger allein gelassen.“
  • „Lehrkräfte haben eine Schlüsselrolle bei der digitalen Bildung. Ihnen muss ausreichend Arbeitszeit für das Erlernen der notwendigen Fähigkeiten, der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie der Umsetzung im Unterricht zu Verfügung stehen.“

 

Bildungsminister Ulrich Commerçon sieht das Saarland gut vorbereitet für die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele bei der digitalen Bildung und die Umsetzung der Vereinbarungen der gemeinsam zwischen Bund und Ländern vereinbarten Eckpunkte des DigitalPakts Schule. „Das Lernen mit Medien und die Beschäftigung mit den Auswirkungen der Digitalisierung spielt nicht nur eine immer größere Rolle im Unterricht. Es wird ihn auch nachhaltig verändern.“

Bei der Landespressekonferenz am 13.06.2017 machte er deutlich, dass es im Saarland – wie auch in ganz Deutschland – noch Nachholbedarf gebe, die Grundlagen aber gelegt seien. Insbesondere der Bedarf für den Ausbau der Breitbandanbindung und der Schulhausvernetzung der Schulen sei offensichtlich. Das geht auch aus der IT-Erhebung an saarländischen Schulen im letzten Jahr hervor. „Zu lange wurden die Kommunen und Schulträger, die für die Ausstattung der Schulen verantwortlich sind, vom Bund allein gelassen. Deshalb darf der Digitalpakt Schule auch keine einmalige Leistung bleiben. Erforderlich ist vielmehr, sicherzustellen, dass die Kommunen in der Lage sind, dauerhaft ihren Verpflichtungen nicht nur für eine angemessene IT-Ausstattung nachzukommen, sondern auch die Wartung und den notwendigen Support leisten können. Dass sich der Bund nun engagiert und aktiv wird, ermöglicht uns, all unsere Projekte breiter aufzustellen und das im März veröffentlichte Landeskonzept Medienbildung auf der Grundlage weiterer Ressourcen umzusetzen. Wir tun das im Schulterschluss mit den Kommunen. Die bisherigen Gespräche haben deutlich gemacht, dass die Schulträger und das Ministerium an einem Strang ziehen“, betonte der Minister.

Im Mittelpunkt der Maßnahmen stehe jedoch die Befähigung zum mündigen Kind und mündigen Jugendlichen sowie Lehrerinnen und Lehrer, die sich auf eine veränderte und offene Lernkultur einlassen: „Im Saarland konzentrieren wir uns deshalb auch sehr stark auf die Lehrkräfte und bieten vielfältige Möglichkeiten der Unterstützung und Fortbildungen an. Denn es ist klar, dass ausreichend Arbeitszeiten für das Erlernen der notwendigen Fähigkeiten, die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Umsetzung im Unterricht zur Verfügung stehen müssen. Ich werde mich deshalb für ein langfristiges Finanzierungskonzept einsetzen, damit die notwendigen Ressourcen landesseitig zur Verfügung gestellt werden und auch das im Koalitionsvertrag geplante „Kollegium der Zukunft“ umgesetzt werden kann.“

Konkret geplant sind in dem Zusammenhang bereits folgende Vorhaben:

  • Entlastung der Lehrkräfte bei Wartung und Support durch standardisierte Vorgehensweise bei Beschaffung und Pflege der IT-Geräte.
  • Aufbau einer Beratungsstelle Medienbildung – angesiedelt beim LPM – mit angeschlossenem Beratungsnetzwerk von Experten und Expertinnen, die den Schulen in medienpädagogischen, technischen und juristischen Fragen beratend zur Seite stehen. Beratungsstelle und Netzwerk dienen als zentrale Anlaufstelle für die Lehrerinnen und Lehrer.
  • Einsatz digitaler Medien und Vermittlung mediendidaktischer Gesichtspunkte bei allen Fortbildungen für alle Fächer und Themen beim LPM.

Das Saarland kann bereits auf viele erfolgreiche Projekte zurückgreifen, die in den letzten Jahren initiiert wurden, z. B. Calliope, Internet-ABC und Medienkompass an Grundschulen sowie Medienscouts, Smart School, ProfIL und Aufbau einer Lernplattform im Pilotmodell an weiterführenden Schulen sowie das Investitionsprogramm Medienschulen für alle Schulen.

Insbesondere gibt es zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer, die sich engagieren. Minister Commerçon lobte diesen besonderen Einsatz: „Ich möchte auf diesem Weg auch den Lehrerinnen und Lehrern danken, die sich seit Jahren intensiv dem Thema widmen und nicht nur im Unterricht mit und über Medien lehren, sondern sich auch selbst als Lernende begreifen und mit viel Engagement in ihren Schulen und darüber hinaus wirken.“

Für das kommende Schuljahr sind folgende zusätzliche Vorhaben geplant:

  • Ausbau ProfIL – und damit Zugang zur Fachgruppe „Medienbildung und Einsatz digitaler Medien im Unterricht“ – für Gemeinschaftsschulen.
  • Basiscurriculum „Medienbildung“ zum Schulhalbjahr 2018
  • ZfM: Unterstützungsangebote für die Entwicklung von medienbezogenen Schulentwicklungskonzepten bei allen Schulen
  • Ausbau einer lernförderlichen Infrastruktur und IT-Ausstattung: Bis Jahresende Vereinbarung mit den Kommunen und Schulträgern über einen neuen Rahmenvertrag „IT-Nutzung und Standards“
  • Ausbau der Zusammenarbeit mit RLP in den Bereichen Lehrkräftefortbildung, digitale Bildungsmedien und beim Medienkompass für die Sek. I.
  • Weiterentwicklung informatische Basisbildung an Grundschulen und Sek. I (u.a. Calliope) und Smart School
  • Fortsetzung der Beteiligungsveranstaltungen zum Landeskonzept Medienbildung und Beginn der Steuerungsgruppe „Medienbildung  in  saarländischen  Schulen“ mit Partnern der AG Medienkompetenz sowie außerschulischen  Bildungseinrichtungen und Institutionen, Kultureinrichtungen, Verbänden, Studienseminaren, Schulträgern sowie Hochschulen

Insgesamt werden bis zum Jahr 2021 folgende Vorhaben umgesetzt:

  • Verbindliche Integration von Medienbildung in die Lehrpläne und Prüfungsordnungen,
  • Verbindliche Entwicklung von medienbezogenen Schulentwicklungskonzepten bei allen Schulen,
  • Verbindliche Integration von Medienbildung in die erste und zweite Ausbildungsphase der Lehrkräfteausbildung,
  • Bereitstellung digitaler Unterrichtsmaterialen für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler,
  • Saarländische Lernplattform auf Basis einer landesweiten Bildungscloud.

 

 

Foto: Symbolbild Fotolia

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier

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