IHK und VSU erwarten Zusatzkosten für das Saarland in zweistelliger Millionenhöhe durch Einigung beim NEMoG

Die Einigung im Streit um die bundesweite pauschale Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte über das sogenannte Netzentgeltmodernisierungsgesetz (NEMoG) wird zu einer weiteren Belastung der saarländischen Stromverbraucher führen. Bislang wurden die Kosten für den Ausbau der Übertragungsnetze nur in dem Netzgebiet fällig, in dem dieser auch tatsächlich erfolgte. Künftig sollen diese Lasten aber auf alle Stromkunden verteilt werden. Damit zahlen dann auch Saarländer für den Bau und Betrieb von Stromtrassen, die Windstrom aus dem Norden und Nordosten Deutschlands nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren sollen. „Auch wenn diese bundesweite Umwälzung der Übertragungsnetzentgelte erst ab 2019 kommt und die Angleichung auf einen Zeitraum von vier Jahren gestreckt wird, sind derartige Kostensteigerungen Gift für das Industrieland Saarland“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen.

Besonders betroffen sind nach einer ersten Einschätzung industrielle Stromverbraucher mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als einer Gigawattstunde (GWh). Insgesamt erwarten IHK und VSU eine Mehrbelastung in zweistelliger Millionenhöhe mit steigender Tendenz. „Nach der angekündigten Erhöhung des Grundwasserentnahmeentgeltes durch die Landesregierung ist die nicht kostenverursachungsgerechte Entscheidung beim NEMoG eine weitere Zukunftshypothek für den Wirtschaftsstandort“, so Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer der VSU. „Stück für Stück wird so die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen belastet und Investitionen erschwert.“

 

 

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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier