Saarbrücken. Mitarbeiter der Saarbrücker Stadtverwaltung erarbeiten zurzeit gemeinsam mit ihren Kollegen ein Konzept zur Einführung einer Service-Behördenrufnummer nach Saarbrücker Vorbild. Im Rahmen eines Workshops in Tbilissi wurde in dieser Woche darüber beraten, wie die Service-Nummer in Tbilissi passend zu den dortigen Verhältnissen eingeführt werden kann und welche konkreten Schritte dafür erforderlich sind.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: „Bei einem Treffen im vergangenen Oktober habe ich mit meinem Tbilisser Kollegen Davit Narmania vereinbart, dass dieses Projekt in nächster Zeit im Zentrum unserer Beratungen stehen soll. Ich bin froh, dass wir unsere Freunde in Tbilissi dabei unterstützen können, die Dienstleistungsqualität für die Bürger und letztlich auch die Transparenz des Verwaltungshandelns zu erhöhen.“

Behördennummer erleichtert Verwaltungsarbeit

Die Wissensdatenbank am Bildschirmarbeitsplatz, auf die die Mitarbeiter der Landeshauptstadt Saarbrücken bei Anrufen von Bürgern zugreifen, führt beim städtischen Eigenbetrieb für IT-Dienstleistungen IKS dazu, dass etwa 80 Prozent der Anfragen unter der Nummer 115 sofort und in hoher Qualität am Telefon erledigt werden können. Die Wissensdatenbank wird nach und nach um neue Antworten der Fachämter auf Anfragen erweitert und steht an allen Bildschirmarbeitsplätzen zur Verfügung. Auch die Bestellung von Personenstandsurkunden oder die Vereinbarung von Terminen mit Sachbearbeitern des Bürgeramtes werden beim telefonischen Erstkontakt abschließend bearbeitet. Die Vorteile kommen also nicht nur den Anrufern zugute. Auch die Fachämter können durch die Entlastung effizienter arbeiten.

In den vergangenen Jahren hat sich bereits die Übertragung des Konzepts der Saarbrücker Bürgerämter auf die Stadt Tbilissi als großer Erfolg herausgestellt. In Tbilissi wurde ein modernes Bürgerbüro eingerichtet, das es Bürgern ermöglicht, an einer zentralen Stelle alle städtischen Dienstleistungen abzurufen, ohne zu den verschiedenen Ämtern gehen zu müssen. Diese Idee wurde inzwischen von zahlreichen anderen Städten und Gemeinden in Georgien, aber auch von Ministerien und über die georgischen Grenzen hinaus übernommen. Darauf aufbauend soll jetzt auch die Behördennummer kommen.

Hintergrund

Bereits seit 2002 arbeiten die Partnerstädte Saarbrücken und Tbilissi im Städtenetz Südkaukasus zusammen. In dem Beratungsnetzwerk, zu dem Tbilissi und weitere Städte in Georgien, Armenien und Aserbaidschan gehören, unterstützen die deutschen Partnerstädte den langwierigen Prozess, moderne, den Anforderungen einer demokratischen Gesellschaft entsprechende Verwaltungen aufzubauen. Finanziell wird diese Kooperation vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert, organisatorisch von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, früher GTZ).

 

 

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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier