St. Wendel. Nachdem die geplante Sprengung der ehemaligen evangelischen Kirche in Oberlinxweiler vor wenigen Tagen aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste, steht nun fest, wie es mit dem Gebäude weitergeht – der ehemalige Sakralbau wird umgehend abgerissen. „Nachdem die Sprengung – auch für uns überraschend – nun doch nicht durchgeführt werden kann, haben wir schnell reagiert und zeitnah eine Alternative organisiert. Diese ermöglicht uns, das Projekt ohne Zeitverlust zu Ende zu bringen“, sagt St. Wendels Bürgermeister Peter Klär. Bereits morgen treffen die für den Abriss erforderlichen Geräte auf der Baustelle in Oberlinxweiler ein und werden noch am gleichen Tag zusammengebaut und getestet. Die Arbeit kann somit direkt nach dem Wochenende beginnen. Das hat zur Folge, dass die ursprünglich geplante Bauzeit für den Abbruch eingehalten werden kann. Denn genau wie im Falle der Sprengung werden die gesamten Arbeiten voraussichtlich Ende September abgeschlossen sein. Des Weiteren findet ein Teil der Arbeiten noch während der Ferien statt, ohne den Unterricht der angrenzenden Schule zu stören. Der Abriss soll im Interesse der Anwohner und Betroffenen so zügig und belastungsfrei wie möglich abgewickelt werden. Hierfür wird die Abrissfirma mit einer hydraulischen Schere die Betonteile des Kirchengebäudes und des Turms Stück für Stück abtragen. Zum Schutz der Anlieger vor dem entstehenden Staub setzen die Abbruch-Spezialisten zudem eine Wasserkanone, die Wasser zerstäuben kann, ein.

Hintergrund:
Die für die Sommerferien geplante Sprengung der ehemaligen evangelischen Kirche in Oberlinxweiler musste vor wenigen Tagen kurzfristig abgesagt werden. Der Grund: Während einer Probebohrung hatten die zuständigen Experten des Technischen Hilfswerkes (THW) festgestellt, dass die Qualität des Stahlbetons der Kirche deutlich über den Standardwerten für Gebäude dieser Art aus der entsprechenden Zeit liegt. Um das Bauwerk zum Einsturz zu bringen, hätte die Sprengstoffmenge um einiges höher sein müssen, als ursprünglich von den Fachleuten des Technischen Hilfswerkes veranschlagt. Die neu berechnete Menge hätte zur Folge gehabt, dass die Erschütterungen der Sprengung zu groß würden.

Daraufhin verständigten sich die Verantwortlichen der Kreisstadt St. Wendel und des THW umgehend darauf, auf die Sprengung zu verzichten. Die Kreisstadt St. Wendel hatte das Kirchengelände im vergangenen Jahr gekauft, nachdem der Sakralbau am 9. November 2014 außer Dienst gestellt worden war. Die evangelischen Kirchengemeinde Oberlinxweiler-Remmesweiler-Niederlinxweiler hatte das Gotteshaus aus Kostengründen aufgeben müssen. Auf dem Grundstück sollen zehn neue Bauplätze entstehen. Die Kirche in Oberlinxweiler diente den evangelischen Christen des Ortes mehr als fünf Jahrzehnte als Gotteshaus. Ihr Grundstein wurde im Jahr 1961 gelegt, eingeweiht wurde sie ein Jahr später.

Fragen zum Abriss können an das Bauamt der Kreisstadt St. Wendel gerichtet werden, Tel:
06851 809 1920.

 

 

Foto: Symbolbild Fotolia

 

 

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