Die Landeshauptstadt Saarbrücken beteiligt sich am Sonntag, 10. September, am bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Sie bietet mehrere informative Führungen zu interessanten Gebäuden an. Diesmal steht der Tag unter dem Motto „Macht und Pracht“. Präsentiert werden prachtvolle Bauwerke, die der Macht in ihrer Zeit Ausdruck verliehen. Genauso können aber auch historische Gebäude und Stätten gezeigt werden, die andere Facetten oder Gegensätze von Macht und Pracht widerspiegeln. Dazu zählen zum Beispiel bewusst nüchtern oder schlicht gehaltene Architekturobjekte sowie Orte, die Machtmissbrauch anmahnen, und Bauten, die an die Armut und Ohnmacht ihrer Zeit und Bewohner erinnern.

Offene Denkmale in Saarbrücken

Staatskanzlei

Alt-Saarbrücken, Am Ludwigsplatz 14a. Als bedeutendstes barockes städtebauliches Ensemble im Saarland wurde der Ludwigsplatz in der Nachkriegszeit wiederhergestellt. Ergänzend entstand zwischen 1955 und 1958 die Staatskanzlei als moderner eingeschossiger Atriumbau nach dem Entwurf von Friedrich Ahammer. Sanierungsmaßnahmen in jüngster Zeit haben unter anderem im Festsaal das authentische Raumerlebnis der 1950er Jahre wiederaufleben lassen.

 Die Führung beginnt um 11 Uhr.

 Landtagsgebäude

Alt-Saarbrücken, Franz-Josef-Röder-Straße 7. Der zweigeschossige Solitärbau wurde 1864-1866 nach dem Entwurf von Carl Julius Raschdorff für die Saarbrücker Casinogesellschaft errichtet. Mit seinen repräsentativen Räumen und seiner reichen Ausstattung, Ausdruck einer wohlhabenden Schicht von Kaufleuten und Industriellen, wurde der Bau mehrfach erweitert und nach verschiedenen Umwidmungen 1947 zum Sitz des Saarländischen Landtages.

In der Führung ab 13 Uhr wird es auch um die umfangreiche Sanierung im Zeitraum von 2004 bis 2008 unter Leitung des Architekten Oliver Brünjes gehen.

 

Pingusson-Gebäude (ehemaliges Kultusministerium)

Alt-Saarbrücken, Hohenzollernstraße 60. Das vom Volksmund „schmales Handtuch“ genannte Gebäude entstand 1951-1954 nach Entwürfen von Georges-Henri Pingusson. Ursprünglich hatte dort die diplomatische Vertretung Frankreichs ihren Sitz. Nach der Rückgliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland 1960 war das Kultusministerium in dem Gebäude untergebracht.

Der Bau spiegelt den damaligen französischen Einfluss wider und stellt mit seinen eleganten Proportionen und der hochkarätigen Detailgestaltung und Innenausstattung eine künstlerische Bauleistung dar, die im Verwaltungsbau des Nachkriegs-Saarlandes einzigartig ist.

Führungen gibt es um 9 Uhr und um 13 Uhr.

 

Römerkastell am Halberg

St. Johann, Am Römerkastell

Am Kreuzungspunkt der römischen Straßen Metz-Worms und Trier-Straßburg entstand an der Saar im 1. Jahrhundert n. Chr. eine römische Siedlung. Zu ihrem Schutz wurde im 4. Jahrhundert ein Kastell erbaut, das in den 1920er und 1960er Jahren ausgegraben wurde. Wegen eines Bauprojektes in unmittelbarer Nachbarschaft wurden lange Zeit verdeckte Bereiche der Mauern 2017 wieder freigelegt und geben nun einen Eindruck von den Ausmaßen des spätantiken Kastells.

Führungen finden um 13.30 Uhr und um 16 Uhr statt.

 

Schloss Halberg

Brebach-Fechingen, Schloss Halberg, heute Sitz der Intendanz des Saarländischen Rundfunks, wurde 1877-1880 nahe des ehemaligen barocken Lustschlösschens Monplaisir für den Eisenhüttenbesitzer Carl Ferdinand Stumm errichtet. Nach dem Entwurf von Edwin Oppler aus Hannover entstand ein Bau in neogotischem Stil mit zahlreichen Türmchen, Wintergarten, Torhaus und vorgelagerten Wohnhäusern für Bedienstete.

Die Führung ab 10.30 Uhr beleuchtet vor allem die bisher noch weitgehend unbekannte Kriegs- und Nachkriegsgeschichte des Gebäudes.

 

Alt-Saarbrücken, Schlossplatz

Fürst Wilhelm Heinrich ließ anstelle der mittelalterlichen Burg- und frühneuzeitlichen Schlossanlage durch Friedrich Joachim Stengel 1739-1748 ein Barockschloss errichten. 1793 wurde es zerstört, im 19. Jahrhundert verändert wiederaufgebaut und nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg 1947-1948 wiederhergestellt. 1982-1989 wurde die Dreiflügelanlage umfassend saniert und als Verwaltungsgebäude des heutigen Regionalverbandes Saarbrücken und Sitz des Regionalgeschichtlichen Museums umgebaut. Reste der Befestigungsanlagen auf dem Burgfelsen vom Mittelalter bis in die Barockzeit wurden im Bereich von Schloss und Vorplatz ergraben und zugänglich gemacht.

Während der Kurzführungen um 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr und 17 Uhr können Interessierte den sonst nicht öffentlich zugänglichen unterirdischen Zuweg zur mittelalterlichen Burg erkunden. Bei der Kostümführung „Graf Johann“ um 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr machen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Gesamtrundgang durchs Schloss und die unterirdische Burg.

Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals gibt es unter www.saarbruecken.de

 

 

 

 

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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier