Amerikanische TV-Serien als Gesellschaftsdramen
Am 16. Mai startet die Fortsetzung der Vortragsreihe zu amerikanischen TV-Produktionen. Die Vorträge der fünften Staffel von „Erfolg in Serie“ finden wieder dienstags um 19.30 Uhr im Saarbrücker Filmhaus statt. An sechs Terminen wird jeweils eine amerikanische TV-Serie vorgestellt, beginnend mit einem Einführungsvortrag, gefolgt von Filmbeispielen und anschließender Diskussion. Organisatoren sind das Team von Astrid M. Fellner, Professorin für Nordamerikanische Literaturen und Kulturen, zusammen mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut, dem Filmhaus und der VHS Saarbrücken. Der Eintritt ist frei.

TV-Serien haben sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Gegenstand universitärer Forschung entwickelt, und die Vorträge veranschaulichen Aspekte (kultur-)wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit Fernseh-Serien für ein breites Publikum. Die Serienbeispiele werden von vier Referentinnen und Referenten der Universität des Saarlandes sowie einer Expertin aus Berlin und einem Referenten aus Klagenfurt eingeführt.

Im ersten Vortrag am 16. Mai 2017 stellt Dr. Heike Mißler (Universität des Saarlandes) die Serie Gilmore Girls vor, die eine Mutter-Tochter-Beziehung in den Mittelpunkt stellt. Vor allem wegen der Darstellung von einerseits emanzipierten, andererseits konventionellen Frauencharakteren sorgte die Serie für Diskussionen.
Am 23. Mai stellt Dr. Marion Esch (MINTEEE Stiftung Berlin) mit CSI eine der erfolgreichsten Krimiserien der letzten Jahre vor. Als eine der ersten Serien stellte sie die Bedeutung forensischer Methoden und wissenschaftlicher Arbeit in den Fokus. Der Vortrag wird dabei auf die gegenseitige Beeinflussung von Wissenschaft und fiktiver Welt eingehen.
Am 6. Juni wird die Reihe mit einer englisch-sprachigen Einführung von Dr. Stefan „Steve“ Rabitsch (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) zu Star Trek fortgesetzt. Der Vortrag zeigt neben der populärkulturellen Bedeutung der seit den 1960er Jahren laufende Kultserie auch, wie diese immer wieder in der Lage ist, aktuell diskutierte Themen in ihr Universum einzubauen.
Svetlana Seibel (Universität des Saarlandes) stellt am 13. Juni mit Orphan Black eine der meist-diskutierten Serien der letzten Jahre vor, die mit ihrem Genremix aus Thriller und Science Fiction Fragestellungen von Fortschritt und den Möglichkeiten und Gefahren des Einsatzes von Biotechnik thematisiert, aber auch Themen wie Identität kritisch diskutiert.
Im nächsten Vortrag am 20. Juni stellt Bärbel Schlimbach (Universität des Saarlandes) die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Westernserie Deadwood vor. Sie erzählt die Entstehungsgeschichte einer gleichnamigen Goldgräbersiedlung am Ende des 19. Jahrhunderts. Der Einführungsvortrag wird Genre-Aspekte und die Darstellung von Geschlechterrollen erläutern sowie auf die Neuverhandlung eines nationalen Mythos eingehen.
Der abschließende Vortrag der fünften Staffel findet am 27. Juni statt. Marc-Oliver Frisch (Universität des Saarlandes) stellt die Serie Treme vor, die vom Wiederaufbau des gleichnamigen Stadtteils von New Orleans nach Hurrikan Katrina handelt. Die Serie beginnt drei Monate nach der Naturkatastrophe und setzt sich kritisch mit (bisweilen korrupter) Politik, Kriminalität sowie Polizeigewalt auseinander.

Alle Vorträge finden im Filmhaus Saarbrücken, Mainzer Straße 8, statt und beginnen jeweils dienstags um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 

 

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