Die Universität des Saarlandes bietet im Sommersemester wieder öffentliche Vortragsreihen an, die sich an ein breites Publikum richten. Der Eintritt ist frei (mit Ausnahme der Reihe „Traumschau“).

Dienstag, 23. Mai:
Vorlesungsreihe „Erfolg in Serie“: Amerikanische TV-Serien als Gesellschaftsdramen:
„CSI“
Dr. Marion Esch (MINTEEE Stiftung Berlin)
Um 19.30 Uhr im Filmhaus Saarbrücken (Mainzer Straße 8)

Im Rahmen der Vortragsreihe zu amerikanischen TV-Produktionen Dr. Marion Esch (MINTEEE Stiftung Berlin) die Serie „CSI“ vor. Mit der auch in Deutschland sehr erfolgreichen Krimiserie wurde im amerikanischen Krimigenre ein Trend eingeleitet, forensische Methoden und Wissenschaftler als Ermittlerinnen und Ermittler ins Zentrum der Erzählung zu rücken. Dieser nicht mehr nur im amerikanischen Krimigenre zu beobachtende Trend hat unerwartete Folgen. Welche Effekte in der Ermittlungsarbeit und in der Wissenschaft der realen Welt erzeugt werden, steht im Zentrum des Vortrags.

www.amerikanistik.uni-saarland.de/
Veranstaltungsplakat mit allen Vorträgen.

Mittwoch, 24. Mai:
Ringvorlesung „Die Reformation zwischen Revolution und Renaissance II“:
Medialität von Reformation und Gegenreformation
Prof. Clemens Zimmermann (Geschichte)
Um 19 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek Saarbrücken (Gustav-Regler-Platz 1)

Schon lange ist bekannt, dass der Druck der Bibel, von Broschüren und Einzelschriften, die Verbreitung von satirischen Blättern und von Porträts der Reformatoren für die Geschichte der Reformation samt ihrer Gegner eine wichtige Rolle spielten. Weniger genau war bislang bekannt, wie stark die Dynamik des reformatorischen Prozesses von medialen Faktoren abhing: Diskurse und Gegendiskurse, Streitschriften und Predigten breiteten sich mit überraschender Geschwindigkeit aus. Gestützt auf ein flexibles Vertriebssystem und fast ungehemmten Nachdruckpraktiken, gelang es, über Druck- und Bildmedien auch ungebildete Bevölkerungsgruppen anzusprechen und die Gemeindereformation translokal zu verankern. Wie sich aus Luthers Korrespondenzen ergibt, war auch er sich der Bedeutung von Medialität und reformatorischen Öffentlichkeiten bewusst und setzte strategisch auf sie.

Alle Termine der Ringvorlesung.

Mittwoch, 24. Mai:
Ringvorlesung „Bunte Einheit im Klassenzimmer? – Herausforderung Heterogenität“:
Umgang mit Heterogenität im MINT-Bereich: Beispiele aus Physik, Chemie und Informatik
Prof. Rolf Hempelmann (Physikalische Chemie), Prof. Rolf Pelster (Experimentalphysik und Didaktik der Physik) und Prof. Anselm Lambert (Mathematik und ihre Didaktik)
Von 18 bis 19.30 Uhr an der Universität des Saarlandes (Gebäude B3 1, Großer Hörsaal 0.14)

Der Vortrag gibt exemplarische Einblicke in drei aktuelle Teilprojekte: Das Schülerlabor NanoBioLab gehört wesentlich zum fachdidaktischen Teil des Lehramtsstudiums Chemie. Es erhöht den Praxisbezug, da die Schülergruppen von Studentinnen und Studenten betreut werden. Darüber hinaus können Themen wie sprachsensibler Unterricht oder Diversität und Heterogenität im Chemieunterricht behandelt werden.
In der Physik führt die „Mathematisierung“ dazu, dass Studenten physikalische Phänomene im Wesentlichen in der Sprache der Mathematik erklären können – also in der größtmöglichen Form der Abstraktion. Diese verstellt meist den Blick dafür, wie sich Sachverhalte auf unterschiedlichem Anforderungsniveau vermitteln lassen. Um die Studenten frühzeitig darauf vorzubereiten, wie sie den Unterricht adressatengerecht gestalten können, werden Aufgaben für den Übungsbetrieb der experimentalphysikalischen Anfängervorlesungen entwickelt und erprobt.
Informatik wird derzeit in den Schulen ein Fach für alle – eine Herausforderung für die Konzeption des Unterrichts. Unter anderem ist der Frage nachzugehen, was an Informatik allgemeinbildend ist und wie man dies theoriebasiert begründet. Parallelen zur Theorie fundamentaler Ideen aus der Mathematikdidaktik helfen dabei und geben Impulse für curriculare Entwicklungen.

Weitere Infos und das Vortragsprogramm finden Sie hier: www.salut.saarland

Mittwoch, 24. Mai:
Filmreihe „Traumschau“:
„Der Spiegel“ (Зеркало; UdSSR 1974, R: Andrei Tarkowski, OmU)
Um 20 Uhr im Saarbrücker Kino achteinhalb (Nauwieserstraße 19)
Eintrittspreise: 6 Euro, ermäßigt 5 Euro

„Worte können unsere Gefühle nicht ausdrücken. Sie sind schlaff“, sagt der sterbende Alexej ins Telefon. In zersplitterten Episoden spiegeln sich Facetten menschlichen Werdens und Vergehens ineinander, bis sich die Orientierung in Erinnerungs- und Traumbildern auflöst. Oft als Tarkowskis Meisterwerk betrachtet, ist „Der Spiegel“ gleichzeitig sein rätselhaftester Film.
Zur Filmreihe lädt das Graduiertenkolleg „Europäische Traumkulturen“ in Kooperation mit dem Saarbrücker Kino achteinhalb ein. Vor jedem Film geben die Doktorenden Hannah Yasmine Chegwin, Myriam Gindorf und Julian Lucks eine kurze Einführung.

Weitere Infos: www.traumkulturen.de und www.kinoachteinhalb.de

 

 

Foto: Symbolbild Fotolia