Mit der Populärkultur der amerikanischen Urbevölkerung beschäftigt sich eine internationale Konferenz vom 1. bis 3. Juni an der Universität des Saarlandes. Die Tagung mit dem Titel “Indigenous Popular Culture across the Globe” wird vom Lehrstuhl für Amerikanistik der Saar-Uni organisiert. Sie dient dazu, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der „Indigenous Popular Culture“ arbeiten, zu vernetzen. Die drei Hauptvorträge der Konferenz werden von prominenten kanadischen Gästen aus Wissenschaft und Kunst gehalten, die teils den indigenen Nationen in Kanada angehören. Abgerundet wird das Konferenzprogramm durch die öffentliche Vorführung des Films „Global Lacrosse Village“ im Kino 8 1/2. Die Konferenz findet im Graduiertenzentrum (Geb. C9 3) statt.

Indigene Populärkultur hat sich in den letzten Jahren zu einem produktiven und diversen Feld entwickelt, das in der breiten Öffentlichkeit mehr und mehr zur Kenntnis genommen wird. Wenn es etwa um Mode, Film, Musikvideos, Computerspiele, Superhelden oder Vampirgeschichten geht, greifen indigenen Künstler und Produzenten immer häufiger zu Produkten der Populärkultur als Inspirationsquelle. Dabei entstehen beeindruckende Werke der Kunst und Unterhaltung, die gleichwohl eine dekoloniale, politische Haltung zum Ausdruck bringen und vorantreiben. Dies geschieht nicht nur in den USA und Kanada, sondern in allen Ländern, die von einer fortdauernden kolonialen Geschichte geprägt sind.

Trotz der rapide wachsenden Produktion indigener Populärkultur blieb die akademische Auseinandersetzung mit diesem Kulturfeld in Europa bisher eher gering. Die Konferenz an der Universität des Saarlandes möchte dies ändern, indem sie junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in diesem Bereich arbeiten, zusammenbringt und somit zum Austausch sowie zur Aufbau eines Netzwerkes „Indigene Populärkulturstudien“ beiträgt. An der Konferenz nehmen Gäste aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik, Finnland, der Ukraine und Indien teil. Gleichzeitig wird die Tagung begleitet von etablierten Expertinnen und Experten aus Kanada, die alle mit einem Vortrag zum Programm der Konferenz beitragen: Professor Taiaiake Alfred (Mohawk) von der University of Victoria, Sonny Assu (Ligwilda’xw Kwakwaka’wakw), ein interdisziplinärer Künstler, und Dr. Sarah Henzi, eine Expertin für indigene Populärliteratur von der Simon Fraser University in Vancouver.

Das Programm beinhaltet auch eine Vorführung des Filmes von Lívia Šavelková and Milan Durňak, Global Lacrosse Village, die am Freitag um 18 Uhr im Kino 8 ½ stattfindet und bei der die Regisseurin zur Diskussion anwesend sein wird.

 

 

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CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier