Saarbrücken. Am 6. Juli kann der emeritierte Professor für Theoretische Physik der Universität des Saarlandes, Dr. Günther Meißner, seinen 85. Geburtstag begehen.

In Kronsdorf geboren, studierte der Jubilar Physik an der ehemals Technischen Hochschule (TH) München, wo er 1963 mit einer Studie über den mit Monte-Carlo Simulationen berechneten Durchgang schneller Elektronen durch Materie bei Prof. Maier-Leibnitz promoviert wurde. Danach forschte er auf dem Gebiet der Quantentheorie kondensierter Materie, unter anderem als Research Associate an der Cornell University (New York) und am Institut Laue-Langevin (Grenoble). Er habilitierte sich 1971 an der TU München mit der Arbeit „Mikroskopische Theorie der Gitterdynamik“. 1972 wurde Prof. Meißner auf den Lehrstuhl für Theoretische Physik an der Universität des Saarlandes berufen, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 innehatte.

Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit in der Quantentheorie kondensierter Materie und in der theoretischen Festkörperphysik waren die Untersuchung von Phänomen, die durch Effekte der Quantenstatistik in Systemen korrelierter Elektronen und Ionen entstehen. Dazu gehörten strukturelle, ferroelektrische und topologische Phasenübergänge und zweidimensionale Wigner-Kristalle. Als Teilprojektleiter engagierte sich Prof. Meißner in den beiden Saarbrücker Sonderforschungsbereichen 130 „Ferroelektrika“ und 277 „Grenzflächenbestimmte Materialien“. Bis heute gehört er dem „International Advisory Board“ der „Middle European Cooperation in Statistical Physics“ (MECO) an, die 1981 unter seiner Leitung erstmals an der Universität des Saarlandes tagte.

Große Resonanz fanden stets seine öffentlichen, allgemein verständlichen Vorträge zur Verleihung von Physik-Nobelpreisen, in denen er beispielsweise die 1996 ausgezeichneten Arbeiten seiner ehemaligen Kollegen in Cornell erläuterte. Aus dem Kreis seiner akademischen Mitarbeiter gingen Professoren hervor, die heute an deutschen Universitäten, aber auch in Tokio und Ljubljana tätig sind. 2007 zog Prof. Meißner von St. Ingbert nach Garching. Im nahe gelegenen Forschungszentrum ist er auch jetzt noch häufig zu Gast. Mit der Universität des Saarlandes steht er über die Frühjahrstagungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) weiterhin im wissenschaftlichen Kontakt.

 

 

Foto: Universität des Saarlandes

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier