Herausragende altertumswissenschaftliche Dissertation mit neuen Erkenntnissen zum kaiserzeitlichen Bauwesen ausgezeichnet: Die Römer haben ihre Architektur schon standardisiert.

Trier. Am vergangenen Freitag erhielt Frau Natalia Toma-Kansteiner in einem öffentlichen Festakt in der Universität Trier den Philippika-Preis des Harrassowitz-Verlages. Toma-Kansteiner hatte ihre Doktorarbeit in Kiel zum Thema „Marmor und die Monumentalisierung der urbanen Landschaft römischer Städte“ geschrieben.

Die Preisträgerin untersuchte in ihrer Dissertation, wie schon die Römer zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert nach Christus ihre Bauindustrie standardisiert haben. So wurden Säulen, etwa für Hallen oder Tempel, nach vereinheitlichten Entwürfen als  Halbfabrikate in den Marmorsteinbrüchen angefertigt und dann mit ihnen gehandelt.

Erst diese Form von Serienproduktion machte die große Anzahl von Säulen-Architektur logistisch und finanziell umsetzbar. Die Gutachter und Laudatoren des Philippika-Preises hoben hervor, wie wichtig die Erkenntnis über diesen Aspekt des römischen Bauwesens ist und lobten den interdisziplinären Ansatz von Natalia Toma-Kansteiner, die mit ihrer Dissertation gleichermaßen neue Erkenntnisse im Bereich der Bauforschung, der Klassischen Archäologie sowie der antiken Handels- und Wirtschaftsgeschichte erarbeitete.

Die Leiterin des Harrassowitz-Verlages Dr. Barbara Kraus überreichte Natalia Toma-Kansteiner den Preis. Der Archäologe Prof. Dr. Torsten Mattern der Universität Trier hielt die Laudatio auf die Preisträgerin.

Philippika-Preis

Der Philippika-Preis wird vom Harrassowitz-Verlag gestiftet und an herausragende, interdisziplinäre Dissertationen verliehen. Der Preis besteht in der Aufnahme der Arbeit in die Reihe „Philippika. Altertumswissenschaftliche Abhandlungen“ und die Übernahme der Druckkosten durch den Verlag. Die Reihe publiziert Veröffentlichungen aus allen Bereichen der Altertumswissenschaften und versteht sich als Plattform für eine interdisziplinäre Perspektive.

 

 

Foto: Universität Trier

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier