Nach Goldspuren in Handys schürfen, Raketen mit Wasserantrieb basteln und Sicherheitslücken in Computersystemen aufdecken – diese und weitere spannende Themen erleben die Teilnehmerinnen beim diesjährigen UniCamp für Schülerinnen, das vom 31. Juli bis 4. August an der Universität des Saarlandes stattfindet. Eine Woche lang lernen 40 Mädchen saarländischer Schulen der 8. und 9. Klasse in praktischen Workshops an der Seite von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Inhalte, Anwendungsbereiche und Berufschancen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sowie das Uni-Leben kennen. 

Eröffnet wird das UniCamp für Schülerinnen am Montag, 31. Juli, durch die Staatssekretärin des saarländischen Ministeriums für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, den Universitätspräsidenten Manfred Schmitt und die Gleichstellungsbeauftragte der Saar-Uni Sybille Jung. Die Eröffnung beginnt um 10 Uhr in der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken im Tagungsraum 40. Interessierte Medienvertreterinnen und -vertreter sind hierzu herzlich eingeladen. 

„Durch das UniCamp ist mir klar geworden, wie sehr ich Medizin oder ein verwandtes Fach wie Biophysik studieren möchte. Einen Gecko dabei zu beobachten, wie er kopfunter an der Decke haften bleibt und wie Forscherinnen und Forscher seine körperlichen Fähigkeiten für ihre Projekte anwenden, war faszinierend“, berichtet Hanna Weiler, die im vergangenen Jahr am UniCamp für Schülerinnen teilnahm. Junge Frauen wie Hanna für die naturwissenschaftlich-technischen Fächer zu begeistern und ihre Motivation für ein Studium in diesen Bereichen zu wecken, ist Ziel des UniCamps, das in diesem Jahr zum 14. Mal auf dem Campus der Saar-Uni stattfindet. Ideell und finanziell gefördert wird das UniCamp erneut vom saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur. „Naturwissenschaften, Informatik und Technik bestimmen zu großen Teilen unseren Alltag und unsere Umwelt. Seit 14 Jahren leistet das UniCamp einen wichtigen Beitrag, bereits zu Schulzeiten Berührungspunkte für interessierte junge Frauen zu diesen Themengebieten zu schaffen, Hemmschwellen abzubauen und ihnen so zukunftsweisende Interessens- und Berufsfelder zu eröffnen“, so Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot

Das Programm des UniCamps 2017 beginnt am Montag, 31. Juli, mit Workshops der Experimentalphysik, in denen die Mädchen Nano-Strukturen beobachten und künstliche Blutgefäße herstellen. An den weiteren Camp-Tagen können die Schülerinnen beispielsweise Windräder bauen, Roboter programmieren, kleine Hacking-Aufgaben lösen oder die DNA einer Banane bestimmen. Neben der Praxis erfahren die Mädchen auch mehr zu den Studieninhalten einzelner Fächer und welche beruflichen Chancen sich ihnen später damit auftun. In diesem Jahr sind am UniCamp für Schülerinnen die Fachbereiche Physik, Mathematik, Chemie, Informatik, Cybersicherheit, Systems Engineering, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sowie das Kompetenzzentrum Molekulare Medizin der Saar-Uni beteiligt.

Uni-Präsident Manfred Schmitt sieht das UniCamp als einzigartige Chance für die Schülerinnen, in die Rolle von Wissenschaftlerinnen zu schlüpfen: „Beim UniCamp lernen die jungen Frauen das MINT-Angebot unserer Universität nicht nur von theoretischer Seite kennen: Sie experimentieren in Laboren eigenständig und nehmen Messungen mit wissenschaftlichen Geräten vor. Dadurch erleben sie aktuelle wissenschaftliche Fragen hautnah und erhalten erste Einblicke in den Alltag unserer Forscherinnen und Forscher. Es freut mich, dass erneut so viele Mädchen beim UniCamp auf unserem Campus diese Möglichkeit ergreifen möchten.“

Inzwischen haben einige der UniCamp-Teilnehmerinnen aus den letzten Jahren ein MINT-Studium aufgenommen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Saar-Uni Dr. Sybille Jung, die das Programm ins Leben gerufen hat, betont die Nachhaltigkeit des Camps: „Als langjähriges Erfolgsmodell hilft und begleitet das UniCamp junge Frauen bei der beruflichen Orientierung. In der einen Woche zeigen wir ihnen, dass sie in den typischerweise von Männern besetzten Fächern wie Informatik, Physik und den Ingenieurwissenschaften nicht nur willkommen und akzeptiert sind. Sie können mit ihren Ideen und Qualifikationen zu Pionierinnen auf diesen Gebieten werden, sie vorantreiben und neue Richtungen aufzeigen. Wichtig sind dabei auch aktive Vorbilder: Die Mädchen können sich beim Camp mit Spitzen-Wissenschaftlerinnen unserer Universität austauschen und mehr über deren Werdegang erfahren.“

Nach den Workshops rundet abends ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit kulturellen und sportlichen Aktivitäten wie Theater, Film, Beachvolleyball und Selbstverteidigung die Camp-Tage ab. Die Schülerinnen sind während der Woche in der Hermann-Neuberger-Sportschule neben dem Uni-Campus untergebracht.

 

 

Foto: Universität des Saarlandes

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier